Geber in Kiss-Lokomotiven nachrüsten
Damit eine mit Sound ausgestattete Modell-Dampflokomotive den Auspuffschlag passend zur Kurbelstellung und geschwindigkeitabhängig immer zum richtigen Zeitpunkt abspielt muss ein Geber eingebaut werden. Der Geber teilt dem Geräuschmodul mittels Magneten und Hallsensor die exakte Stellung der Kurbeln mit und sorgt für den Auspuffschlag zum richtigen Zeitunkt. Bei der Original-Maschine entweicht der Dampf jeweils in der Endstellung der Kolben (Umkehrpunkt, Totpunkt).
Das Nachrüsten einer mit Magneten versehenen Geberscheibe ist denkbar einfach. Die zwei Hälften der Scheibe (Halbmond) werden um die Achse gelegt und mittels zwei M 1,6-Schrauben geklemmt – fertig. Bei der BR 50 aus dem Hause Kiss ist das allerdings nicht so einfach. Die Lagersteine der Achsen werden nicht ausschließlich im Rahmen geführt. Eine Kunststoff-Hülse sorgt dafür das die Lagersteine nicht nach innen wandern können.
Um die Geberscheibe montieren zu können muss die Hülse entfernt werden. Jetzt fehlt uns aber die Führung der Lagersteine.
Bild1: der ausgebaute Radsatz von 50 622.
Die Hülse wird zunächst von der Achse entfernt. Mit einem scharfen Messer geht das relativ leicht von der Hand. Vorher habe ich natürlich die Hülse genau vermessen. Der Abstand der Lagersteine beträgt exakt 13,2 mm. Die Geberscheibe wird anschließend aufgeschraubt, passend zu den Kurbelzapfen ausgerichtet und exakt mittig auf der Achse fixiert.
Bild2: Achse mit Geberscheibe.
Damit die Lagersteine nicht nach innen wandern können muss die entstandene Lücke wieder gefüllt werden. Dazu nehme ich Distanzhülsen aus dem Elektronik-Bedarf. Die Distanzhülsen sind in Längen ab 5 mm zu haben. Die Geberscheibe hat eine Breite von 4 mm. Es müssen daher zwei Hülsen von jeweils 4,6 mm Länge mit einer Bohrung von 5 mm (Achsdurchmesser) angefertigt werden. Um die Hülsen auf die Achse klipsen zu können habe ich die Bauteile aufgefräst.
Bild3: die Achse mit Geberscheibe und den vorbereiteten Distanzhülsen.
Die Hülsen lassen sich einfach aufklipsen. Jetzt sind nur noch die Magnete in die vorgebohrten Löcher zu kleben. Bei bipolaren Hallsensoren ist die Einbaurichtung der Magnete egal, bei unipolaren Sensoren ist auf die Richtung der Magnete zu achten.
Bild4: die einbaufertige Achse.
Die Achse kann wieder in den Rahmen der Lokomotive eingebaut werden. Der nächste Schritt ist der Einbau des Hall-Sensors.
Aktualisiert am 1. Januar 2013
Kategorie Know How